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6. Rallyetag, von Marakesch durchs Atlasgebirge

12. Mai 2022
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Heute Morgen sind wir sehr früh gestartet da wir viel vor uns hatten. Durch Marakesch durch sind wir Richtung Atlasgebirge gestartet. Zuerst durch die Stadt und weiter durch kleine Dörfer Richtung Berge.

Kurz bevor es die enge Straße rauf in die Berge ging hatten wir die erste von drei Pannen an diesem Tag. Ca. 1,5 Stunden nach dem Start. Claudia meldete sich über Funk das ihre Lenkung so schwer geht. Just in time wenn die Lenkung durch die vielen Kurven der Bergstraße besonders wichtig wird. Wir drehten um und fuhren ein paar Kilometer zurück zu einer Werkstatt die wir vorher schon beim rauffahren am Straßenrand gesehen haben. Es stellte sich heraus das die Servolenkung Öl verlor. Es wurde ein Schlauch ersetzt und das Ll nachgefüllt.

Wie beim letzten Mal dauerte es nicht lange bis ein paar Berber daher kamen und uns ihren Schmuck, Edelsteine und Fossilien verkaufen wollten. Ich hab dann nach ein wenig handeln ein paar Sachen gekauft. Darunter auch eine sehr schöne Teekanne.

Teekanne aus dem Atlas

Wir verloren ca. eine Stunde dann ging es weiter die Bergstraße hinauf.

Oben angekommen haben wir dann Mittagspause gemacht. Und ich habe dort ein paar weiteren Berbern ein paar Klamotten und Sonnenbrillen geschenk. Auch meine normalen Schuhe habe ich spontan verschenkt.

Leider hatten wir nicht so lange Zeit da wir noch viel Strecke vor uns hatten. So ging es dann auch los den Feldweg durch die Berge hinab.

Was ich noch vom letzten Mal weiß ist das wir auf dem Weg nach unten eine Abzweigung nehmen müssen. Das klappte auch. Allerdings kamen wir nicht besonders weit, den nach einigen kleineren Steinen versperrte uns ein größerer Felsen den Weg. Und das war gelinde gesagt „Scheiße“. Denn das hieß wir müssen umdrehen. Und das auf einem Weg der gerade so breit war das ein Auto drauf passte. D.h. Wir mussten mehrer hundert Meter rückwärts fahren. Und links ging es den Abhang runter. Gottseidank konnten wir irgendwann doch umdrehen.

Denn viel Platz war nicht. Einmal von der Kupplung rutschen und runter gehts den Abhang. Gottseidank hat alles geklappt und alle Fahrzeuge konnten umdrehen ohne das etwas passiert ist. Außer der Scholz selber wär wirklich fast den Abhang runter. Ist mit dem rechten Hinterrad in so ein Loch gefahren. War echt knapp.

Weg mit Abhang

Glücklicherweise trafen wir genau an der Stelle einen Schafhirten welcher uns einen anderen Weg nach unten zeigte. Diesem sind wir dann gefolgt. Allerdings hatte es dieser Weg auch in sich. Es ging auch rechts und links den Abhang hinunter und außerdem war der Weg sehr steil und sandig. D.h. Man musste höllisch aufpassen durchs Bremsen nicht ins Rutschen zu kommen.

Und wie es der Teufel will hatte Scholz nach einer halben Stunde einen Platten. Er ist wohl übel über einen Felsen drüber weil er sich auch die ganze rechte Seite verkratzt hat. D.h. wir verloren nochmal eine Stunde bis wir den Reifen gewechselt haben.

Gut, nach ca. einer weiteren halben Stunde wurde der Weg besser und auch nicht mehr so gefährlich. Also alles überstanden? Nein, keines Wegs. Plötzlich hatte auch Robert einen Platten. Der Kies sich allerdings wesentlich schneller wechseln und es ging nach kurzer Wartezeit weiter. Wir brauchten jedoch noch ziemlich lange bis wir wieder Asphalt unter den Reifen hatten.

Robert mit Platten

Wir folgten dann der Straße Richtung Taroudant welche sich stundenlang durch den Atlas schlängelte. Es wurde später und später. Und Scholz meinte wir müssen noch über einen weiteren Pass drüber. Also sind wir weiter und weiter gefahren. Den Pass rauf und dann wieder runter. Irgendwann waren alle echt fertig da wir bereits über zehn Stunden auf Achse waren. Die Hotelsuche gestaltete sich auch sehr schwierig. Schlußendlich beschlossen wir zu lagern und in unseren Autos zu schlafen. Ich war mal wieder an der Spitze und suchte nach einem geeigneten Schlafplatz.

Ich bog also irgendwann  ein paar Kilometer vor Taroudant links in einen Feldweg ab. Dann nochmal links in einen weiteren kleinen Weg.

Dann wurde diskutiert ob wir hier bleiben. In der Zwischenzeit kam plötzlich ein junger Mann vorbei und fragte was wir hier machen. Wir erklärten das wir auf der Suche nach einem Schlafplatz sind. Und es stellte sich dann heraus das er ein paar Meter weiter mit seiner Familie in einem kleinen Haus wohnt. Er zeigte uns einen Noch besseren Platz ein paar Meter weiter und lud uns dann zum Tee und zum Abendessen ein.

Scholz und Robert waren zu müde und legten sich ins Auto zum schlafen. Schließlich waren wir zu diesem Zeitpunkt bereits 12 Stunden unterwegs.

Claudia, Ferdinand und ich folgten der Einladung was sich als wirklich gute Entscheidung herausstellte.

Wir bekamen Tee serviert und ein sehr gutes Reisgericht. Es ist einfach erstaunlich wie gastfreundlich die Leute hier sind. Der Mann bot mir anschließend sogar noch eine Dusche in seinem Haus an, welche aus einem 10 Liter Einer Wasser und einem weiteren kleinen Eimer zum rausschöpfen bestand. Das Wasser wurde extra für mich warm gemacht. Es war echt toll! So eine gut tuende Dusche hatte ich schon lange nicht mehr.

Leider war er und die Familie ein wenig enttäuscht das nicht alle von uns der Einladung gefolgt sind. Es ist in islamischen Ländern mehr oder weniger göttliche Pflicht entsprechende Gastfreundschaft anzubieten. Und wenn der Gastgeber das nicht erfüllen kann zweifelt er an sich selbst und muss sich noch verbessern. Es ist echt erstaunlich. Aber schön. Sowas müsste es in Deutschland auch geben.

Es wurde dann sehr spät bis ich zum Auto kam. Daher hatte ich keine Zeit mehr diesen ereignisreichen Tag niederzuschreiben. Seher kommt er erst heute.

So, das war jetzt wohl einer der längsten Beiträge bis jetzt.

Bis morgen.

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