27. Mai, Tag eins in Bissau
Nachdem wir uns einen Kaffee gemacht hatten und langsam in den Tag frühstückten begann ich damit mein Auto auszuräumen und all die Gegenstände die ich noch dabei hatte rund um mein Auto zu verteilen. Während wir da so standen und ratschten und Kaffee tranken, kamen auch schon die ersten Interessenten für unsere Autos und das sonstige Zeug das wir ja noch dabei hatten. Zu allererst verkaufte ich meinen Gurt und das gute Werkzeug und über den Vormittag immer wieder andere Sachen. Auch die anderen begannen ihr Zeug zu verkaufen. Auch die Funkgeräte die wir noch dabei hatten verkauften wir. So ging es dann bis in den Nachmittag weiter bis ich fast alles verkauft habe, inklusive meiner Kisten mit Lebensmitteln und Medikamenten. Zwischenzeitlich hatten wir dann auch noch die Gelegenheit gegen Bezahlung in Form eines Gegenstandes (die Matratzen) unsere Autos zu waschen, bzw. waschen zu lassen. Dummerweise hatte ich aber auch Sachen verkauft, die ich eigentlich nicht verkaufen wollte, wie z.B. meinen Luftdruckprüfer, meine Sonnencreme und mein Autan.
Ich hatte dann auch noch die zweite Speicherkarte für den Film vermisst, sie aber dann später in der Tasche dann doch gefunden. Sonst wär die Hälfte des Filmes im Eimer gewesen den ich hoffentlich irgendwann mal noch schneiden kann.
Nachmittags haben wir dann eine Runde geschlafen, ein wenig rumgegammelt und Schilder für den Verkauf der Autos vorbereitet. Abends sind wir dann zu einem Restaurant gefahren wo der Scholz meinte, dass da immer Leute rumhängen die Interesse an unseren Autos haben könnten. Dann hat einer der Schwarzen (der interessanterweise angeblich der Zollchef war) zu Ferdinand gemeint wir dürften mit den Schildern an den Autos nicht raus fahren, da das illegal sei da wir nur Touristen wären. Ansonsten wären wir Geschäftsleute. Robert und ich haben dann die Schilder wieder runter gemacht, aber die anderen waren schon auf dem Weg und hatten das nicht mehr mitbekommen. Der Scholz hatte uns vorher noch eine vage Beschreibung des Restaurants gegeben und wir sind dann den anderen mit etwas Abstand hinterher. Ich habs dann auch gefunden wäre aber fast vorbeigefahren als ich aber Ferdinands Auto gesehen habe und er über die Straße brüllte. Aber Robert wollte irgendwie dann nicht mehr und ist aufm halben Weg umgedreht.
Wir haben dann dort sehr gut gegessen – ich hatte so ein portugiesisches Kalbfleisch mit Spiegelei und einer würzigen Wurscht mit Pommes und Reis gehabt.
Es kam dann tatsächlich auch einer der Interesse an Scholz’s Wagen hatte. Bei mir natürlich nicht, weil ich ja kein Schild dran hatte. Und beim Zurückfahren dann hat ein Taxifahrer Ferdinand fast den Rückspiegel abgefahren.
Abends dann im Hotel war es sehr schwül, es hat immer wieder getröpfelt und auch gewittert und man bemerkte das sich jetzt langsam die Regenzeit ankündigt.
28. Mai, Tag zwei in Bissau
Der Tag begann recht entspannt und es ist auch bis Mittag nicht viel passiert, außer das gelegentlich ein paar Leute kamen um unsere Autos anzuschauen. Wir wollten dann eine Runde schlafen gehen, als plötzlich wieder ein paar Leute kamen. Ein Auto mit einem Polizisten darin – hm, was ist jetzt schon wieder los. Aber es waren nur professionelle Autohändler die dann dem Ferdinand sein Auto abgekauft haben. Allerdings nicht für den Preis den er haben wollte – ich glaube er wollte 8000 € und hat es für fünf verkauft. Er war also der erste der sein Auto bereits am zweiten Tag verkauft hatte. Dann kam noch ein zweiter, der Interesse an Scholz seinem Karren hatte und auch einen Mechaniker dabei hatte um das Auto zu inspizieren und dabei eben festgestellt das der Radiator nicht sauber funktionierte und das vermutlich der Grund war warum die Karre immer so heiß wurde (Robert hat vermutetedas bei der Reparatur in Nouakchott ein Radiator eingebaut wurde der von vornherein nicht sauber funktionierte).
Nach etwas hinundher haben sich die beiden auch geeinigt und Scholz hat sein Auto auch verkauft, allerdings auch zu einem wesentlich niedrigeren Preis als er vorhatte. Wenn ich mich nicht täusche wollte er auch um die 7000 € hat aber dann am Ende drei oder dreieinhalb bekommen. Bezahlt haben sie die Hälfte in CFA und die andere in Euro. Mir hat er dann tatsächlich auch die Kohle wieder gegeben die ich ihm vorher geliehen habe.
Roberts Auto wurde dann ebenfalls schon fast verkauft. Elias, also der Sohn von dem Chef von der Anlage hatte mit den Händler vereinbart das sie das Auto anzahlen und morgen bis um zehn kommen und den Rest zahlen. Das war natürlich ein Megadeal für Robert, denn sie waren somit gezwungen wirklich hier aufzukreuzen und zu bezahlen. Sonst, so war es vereinbart, ist die Kohle weg.
Meine Karre haben sie leider nur recht oberflächlich begutachtet. Keine Ahnung warum. Aber es war auch irgendwie Kacke, denn bei mir war die Klima kaputt und der Dämpfer hat sich ja einen Weg durch die Karosse gebahnt. Und das sind natürlich schlagkräftige Argumente, gerade die Klima ist halt in so einem Land schon wichtig. Somit werde ich mit den 5500 € die ich geplant hatte nicht weit kommen und auch weit runter gehen müssen. Ich hoffte das ich dann am nächsten oder übernächsten Tag mit Ihnen ins Gespräch komme damit sie auch mein Auto noch nehmen, weil sonst würde ich hier noch eine zeitlang rumsitzen. Dabei hatte meine Karre am Anfang so gut ausgesehen, und jetzt würde sie die Letze werden.
Abends hatten wir dann noch etwas gegessen und ich hab den Scholz gefragt ob es hier auch Diskotheken gäbe, denn ich würde gerne mal das afrikanische Nachtleben kennen lernen. Er meinte jaja, gäbe es schon, und innerhalb von drei Sekunden wurde aus der Diskothek ein Puff…. – mir reichte eine Diskothek, einen Puff brauchte ich nun wirklich nicht.
Nachmittags habe ich dann mit Ferdinand an der Tanke gegenüber noch eine Tee getrunken und bin dann gegen Abend nochmal weggefahren um mir Zigaretten zu kaufen und dabei nochmal durch die halbe Stadt gefahren (dort wo das Restaurant war) bis zu dem Laden gegenüber der wohl einer der wenigen war der noch welche hatte.
Auf dem Rückweg erinnerte ich mich an die Heimfahrt von dem Restaurant wo ich irgendwo Laute Musik hörte. Ich dachte mir, die Stelle suche ich jetzt mal und schau da einfach mal vorbei und hab sie auch schnell nach zweimal umdrehen gefunden.
Viele Leute saßen rum und schauten Fußball, ratschten und tranken und haben offensichtlich gefeiert. Es war aber nicht irgendwie eine Diskothek sondern scheinbar ein Platz wo die Leute zusammenkamen um gemeinsam zu feiern. Ich hatte mich dann mit meinem Bier auf so eine Steinkante gesetzt und dem Treiben ein wenig zugeschaut. Nach einer Weile sprach mich der „Buzz“ an und erzählte mir dass das die Nachfeier einer Hochzeit von gestern war. Kurze Zeit später kam tatsächlich dann der Bräutigam daher, in so einem witzigen Kostüm, wo ihm die Leute scheinbar irgendwelche Fetzen drüber geworfen haben. Mir haben sie dann ein Bier nach dem anderen hingestellt bis ich dann merkte langsam wird’s ein wenig viel. Der Buzz wurde langsam auch besoffen und bot mir irgendwann dann Milch mit Whisky und Zimt gemischt an. Ich habs dann auch probiert, war wirklich lecker, es aber dann gelassen denn das könnte ansonsten böse enden. Ich habe mich dann verabschiedet und hab mich auf den Heimweg gemacht und mir an der Tanke am Kreisverkehr nochmal ein Bier geholt und habe dann den Abend nochmal alleine auf der Terrasse in der Hotelanlage genoßen. Das Tor zu der Anlage war bereits verschlossen, aber die Parkwächter haben mich erkannt und mich auch reingelassen.
29. Mai, Tag drei in Bissau
Am gestrigen Tag hatte ich ja jemand gefunden der eigentlich an diesem Tag morgens kommen wollte um mein Auto zu kaufen. Wir hatten neun Uhr morgens vereinbart und ich bin mit Robert ungefähr in der Zeit zwischen halb neun und 10 vor neun bei der Tankstelle drüben gewesen um einen Kaffee zu trinken. Das dumme war dann das der Kerl zu früh gekommen ist als wir gerade beim Kaffeetrinken an der Tankstelle waren. Das war richtig beschissen, denn der ist dann wieder gefahren obwohl er das Auto kaufen wollte. Als wir dann kamen war er schon wieder weg. Der Elias, der Hotelmanager vom Almagui hat ihn dann nochmal angerufen wobei er meinte das er in einer Stunde nochmal kommen würde. Dann hat er nochmal angerufen und gesagt er hätte es sich jetzt anders überlegt. Jetzt konnte ich also nochmal von vorne anfangen.
Ich bin dann mit Scholz in das Regierungsviertel gefahren wo er mir einen Platz zeigen wollte wo ich das Auto mit dem Verkaufsschild hinstellen sollte damit die Leute darauf aufmerksam werden. Wir wollten dann zwischenzeitlich in so einem Restaurant wo es gute Gambas gab Mittagessen, die hatten aber zu und machten erst am Abend wieder auf. Wir waren dann ca. eine halbe Stunde woanders beim Essen und als wir zurückkamen waren tatsächlich zwei Interessenten da. Zwei Vermittler, wo einer einen Landcruiser hatte und ein wenig deutsch sprach und meinte ich solle morgen nochmal kommen und mich nochmal an dieselbe Stelle stellen. Ich bin dann mit einem der Vermittler ziemlich weit raus in eine etwas dubiose Hafengegend gefahren zu einem Importeur der das Auto vielleicht kaufen könnte. Der hatte dann gemeint, ja er würde das Auto kaufen, aber er gibt mir das Geld erst am Freitag. Ich meinte dann nur das ist totaler Quatsch, da bin ich schon weg, ich brauche das Geld heute oder spätestens Mittwoch. Ich hab ihm dann gesagt wenn er das Auto haben will, soll er mir bis heute Abend das Geld ins Almagui bringen. Er ist natürlich nicht gekommen, was ich mir auch irgendwie schon gedacht habe. Ich bin dann mit dem Vermittler zum nächsten Interessenten gefahren. Das war ein älterer, ruhiger, zuvorkommender Mann, der ein Reisebüro hatte und der mich zu sich in sein klimatisiertes Büro einlud um die Sache zu besprechen. Da er nicht so gut englisch konnte, hat er mich mit seinem Bruder vermittelt, mit dem ich die Sache dann besprochen habe damit er es wieder seinem Bruder weiter geben konnte. Wir haben dann über den Preis verhandelt und sind auf 1,3 Millionen CFA gekommen, was für mich aber eigentlich viel zu wenig war. Ich wollte ja eigentlich mindestens zwei Millionen, bzw. ursprünglich sogar drei. 1,7 Millionen wäre eigentlich meine Schmerzgrenze gewesen, weil das umgerechnet der Preis war den ich in Deutschland für das Auto gezahlt hab. Ich hab mich aber dann darauf eingelassen weil ich wollte dass das Auto wegkommt und halt akzeptiert das ich dann halt ein wenig drauf zahl. Wir haben dann vereinbart das ich um sechs Uhr wieder zurückkomme um den Deal abzuschließen. Er sollte das Geld besorgen und ich die Papiere. Als wir dann zurück im Almagui waren erzählte mir Elias das die anderen Händler jetzt doch Interesse an meinem Auto hätten. Die wollten mir zuerst nur eine Million CFA geben, würden mir jetzt aber 1,7 geben. Das war natürlich jetzt ungünstig, weil ich hatte ja den Deal schon vereinbart und sie würden mir jetzt plötzlich das bieten was ich eigentlich haben wollte. Ich sagte dann zu Ihnen sie haben bis sechs Uhr Zeit mit dem Geld hierher zu kommen dann würde ich Ihnen das Auto verkaufen und dem anderen absagen. So ging dann der Nachmittag dahin bis um fünf plötzlich der Vermittler von dem anderen im Almagui auftauchte. Obwohl wir ja vereinbart hatten um sechs in dem Büro von dem alten Mann. Gleichzeitig tauchte von den anderen Autohändlern wieder einer auf, der aber scheinst nicht der Chef war. Der Vermittler hat dann den alten Mann angerufen und ihm gesagt er soll ins Almagui kommen. Der kam dann kurze Zeit später auch tatsächlich. Da dachte ich mir, ok, jetzt wird’s lustig, denn plötzlich waren alle die mein Auto kaufen wollten hier im Almagui. Jetzt wurde es interessant, denn der alte Mann, dem ich irgendwie mehr als den anderen vertraute bot mir 1,3 Millionen CFA. Aber die anderen boten mir 1,7. Was mach ich also jetzt? Ich war in einer Zwickmühle. Dann hatte ich nochmal mit dem Bruder von dem alten Mann telefoniert und ihm gesagt das ich jetzt in einer Zwickmühle stecke weil mir jetzt jemand wesentlich mehr bieten würde. Da ich aber den anderen nicht vor den Kopf stoßen wollte schlug ich also Kompromiss vor das sie mir 1,5 Millionen statt 1,3 geben und wir schließen den Deal ab. Damit war er einverstanden und der Deal ging über die Bühne und das Auto war weg. Jetzt zahl ich halt ein wenig drauf, weil eigentlich wollte ich ja das doppelte, um mir einen Teil der Reise zu finanzieren. Aber so ist es auch in Ordnung, den die Reise selbst ist ja auch viel wert. Außerdem war das Auto ja nicht mehr wirklich in Ordnung und es war schon einiges kaputt was zu reparieren notwendig war.
Spätabends bin ich dann mit Momo und Claudia nochmal was essen gefahren. Und das mit Claudias Auto war ja auch so ein Dilemma. Sie hat es ja Momo geschenkt, aber nun musste er damit kämpfen, denn es war auch nicht mehr so recht in Ordnung. Die Elektronikprobleme haben wir irgendwie behoben, aber grade die Servolenkung ging halt nicht mehr richtig und jetzt musste er halt schaun wie er das hinkriegt. Viel später, als ich schon wieder in Deutschland war habe ich dann erfahren das er es bei der Heimfahrt an der Grenze zwischen Senegal und Mauretanien verkaufen musste um die Grenze passieren zu können. Das war jetzt gestern, Montag. Und Ferdinand ist in der Früh abgehaut und Robert abends.
30. Mai, Tag vier in Bissau
Da nicht viel geplant war haben wir ein wenig ausgeschlafen und waren dann gegen neun wieder drüben bei der Tanke um einen Kaffee zu trinken als ich dann bemerkte das wir wieder rüber ins Almagui müssen, weil um zehn kommt der Geldwechsler, der mir meine 1,5 Millionen CFA in Euro wechselt. Der ist dann auch tatsächlich aufgetaucht, ein vernünftig wirkender Mann, der mir dann mein Geld gewechselt hat. Das Geld musste man natürlich genau zählen, denn es waren ja echt ein ganzer Haufen Scheine wenn man sowas in Bar macht.
Wir haben dann eigentlich nicht mehr viel gemacht und mal mit Elias gesprochen wie es denn vielleicht hier mit einer Bootstour aussieht damit wir uns ein wenig die Zeit vertreiben. Er hat dann ein wenig rumtelefoniert und meinte er könnte sowas schon organisieren, das würde dann aber 450.000 CFA kosten was ungefähr 700 Euro waren. Des war uns dann aber deutlich zu teuer, denn wir hätten zu zweit das ganze Boot mieten müssen. Wir haben ihn dann gefragt was wir noch machen könnten und er meinte das es da an einem Strand ein schönes Restaurant geben wo man in einer halben Stunde hinfahren könnte. Das hätte aber nur am Wochenende offen. Somit fiel die Idee auch ins Wasser, weil nur dort hin zu fahren und ein wenig zu schauen ohne dann was essen zu können, wäre auch ein wenig blöd. Elias meinte dann noch er kenne ein gutes Restaurant in der Stadt, das O-Bistro, und wir beschlossen da mal zum Essen hin zu gehen. Gegen Nachmittag sind wir dann mit dem Taxi in die Stadt zum Hafen runter gefahren. Momo hat währenddessen einen Mechaniker führ sein Servolenkungsproblem gesucht. Wir sind dann ein wenig in der Hafengegend rumspaziert und dann auf einen der Piers raus.
Dort saßen ein paar Schwarze im Schatten eines Hütte, die ich dann fragte ob hier irgendjemand französisch spricht. Leider irgendwie niemand, sie deuteten nur da rüber zu einer anderen Gruppe, wo wir dann rüber sind. Und da war dann tatsächlich einer dabei der sagte, ja er spricht französisch. Ich fragte ihn dann wie denn das ist mit der Bootsfahrt, ob er da was weiß. Er meinte dann freudig Ja, ja, ja, kommt mit. Und wir sind dann rüber auf die andere Seite wo ein Seecontainer stand in welchem ein Büro drin war. Mit dem haben wir dann ein wenig gequatscht und er würde uns auch mitnehmen und hat auf ein Boot gezeigt das da weit unter der Kante des Piers lag. Denn der Pier war scheinbar für wesentlich größere Boote ausgelegt. Es lagen aber kaum so große Boote dort an dem Pier, nur ein paar. Und die kleinen lagen dort auch und man musste richtig runterklettern um an das Boot zu kommen. Er deutete dann auf eines der kleineren Boote und meinte mit dem würde er uns mitnehmen und rechnete uns vor was das kosten würde. Das Benzin, und halt auch die Arbeit irgendwie. Und ist dann so auf 150.00 CFA gekommen was für jeden ca. 75 Euro machen würde oder so. Dann haben wir uns mit ihm für den nächsten Tag um elf verabredet und sind dann nochmal ein wenig durch die Hafengegend spaziert. Claudia wollte dann aber zum Hotel Royal um dort mal nachzufragen ob die vielleicht noch etwas wissen an Freizeitmöglichkeiten die man so machen kann. Des Mädel an der Rezeption hat dann ein wenig geschaut und überlegt, aber am Ende konnte sie uns auch nicht weiter helfen. Auf dem Weg dort hin haben wir dann auch noch das O-Bistro gefunden. Auf der Terrasse von dem Hotel Royal haben wir dann noch einen Pina Colada getrunken, einmal mit und eimal ohne Alkohol. Mit Momo hatten wir verabredet das wir uns in dem Restaurant treffen. Er suchte uns aber irgendwie und wir sagten ihm das wir jetzt in dem Hotel Royal wären. Er meinte dann er wäre in zehn Minuten da. Er ist aber nicht gekommen und wir sind halt dann gegangen. Später war er ein wenig angefressen deswegen, weil er ist ja gekommen und wir waren nicht mehr da. Später in dem Restaurant haben wir recht gut gegessen. Es war ein Restaurant in dem sich Europäer in der Regel treffen. Ich habe mir „Companeros“ oder so bestellt, was dann am Ende zufälligerweise meine Scampis waren die ich ja gestern schon essen wollte. Wir haben uns dann ein Taxi geholt um heimzufahren. Dabei hat uns der Taxifahrer noch eine halbe Standrundfahrt gegeben, weil er auf dem Weg noch andere mitnehmen wollte. Zuerst wollte er 2000 CFA dafür, wir haben ihn dann aber auf 1000 runtergehandelt, weil das der übliche Preis für eine Taxifahrt in Bissau war. Am Abend sind wir dann nochmal gemeinsam Essen gegangen.
1. Juni, Tag fünf in Bissau
Claudia und ich sind dann morgens wieder rüber zur Tankstelle um unseren Kaffee zu trinken. Gegen elf sind wir dann mit dem Taxi wieder in die Stadt reingefahren. Claudia hat dann noch irgendwas rumgemacht und deswegen sind wir ca. 20 Minuten zu spät gekommen. War aber auch verdammt viel Verkehr und wir sind ewig im Stau gestanden auf der langen graden Straße in die Stadt rein. War aber dann auch OK für die Leute das wir ein wenig zu spät gekommen sind. Wir haben dann nochmal versucht mit dem Typ von dem Büro doch einen besseren Preis für uns zu verhandeln. Das wir irgendwie noch in ein Restaurant gehen oder einen Fisch dazu bekommen oder irgendwas. Er meinte dann nur während der Bootsfahrt ginge das nicht, aber vielleicht danach. Wir sind dann über ein anderes Boot den hohen Pier in unser Boot runter gestiegen. War ein wenig Kletterei, ging aber schon.
Der Bootsmann ist dann übelst losgebrettert und hat ordentlich Gas gegeben, das es nur so spritzte. Wir sind dann um so eine Insel rumgefahren an welcher auch ein kleiner Hafen war wo drei alte große Boote im Wasser dahingammelten. Dann wollte der Kerl schon wieder umdrehen, was aber so nicht vereinbart war. Wir machten unsere Position klar das wir gerne noch ein wenig weiter fahren würden wollen. Daraufhin telefonierte er mit seinem Chef und wir fuhren dann noch ein wenig weiter raus zu einer weiteren kleinen Insel. Da hat er dann richtig Vollgas gegeben, das Boot hatte ganz schön Power und es ging richtig ab! Wir umrundeten die andere Insel und auf der Rückfahrt sind wir dann an dem „Powership“ von Bissau vorbeigekommen. Bissau hat nämlich kein eigenes Kraftwerk, sondern nur ein großes Schiff mit einem darauf gebauten Kraftwerk, das vor der Küste liegt und die Stadt mit Stromkabeln die von dem Schiff weggehen mit Strom versorgt. Organisiert hat wohl Portugal dieses Schiff.
Wir kamen dann langsam wieder zum Hafen zurück, der Bootsmann drosselte das Gas um es dann kurz vor der Anlegestelle nochmal voll aufzureißen!! Scheinbar ist er versehentlich an den Gashebel gekommen und das Boot knallte mit voller Wucht gegen ein anderes Boot! Nachdem wir wieder aus dem Boot geklettert sind drückten wir dem Chef in dem Container jeweils 40.000 CFA in die Hand und wir bekamen dann tatsächlich noch einen Fisch in Eis dazu. Wir schlenderten dann noch ein wenig am Hafen rum und kamen dann noch zu dem anderen Pier wo scheinbar die ganzen Fischer ihre Sachen anbieten. Dort kauften wir uns ein paar so gegrillte Spieße die sehr lecker waren.
Die Leute dort handelten mit allerlei Waren und Fischen. Zum Beispiel standen dort Riesen Säcke mit Cashewnüssen. An dem Pier lagen auch noch einige recht alte Boote und Schiffe die offensichtlich nicht mehr benutzt werden. Holzschiffe, aber auch Schiffe aus Stahl welche mit Gasbrennern mit der Hand zerteilt wurden. Totaler Wahnsinn. Man sagte uns das die Schiffe wegen steuerlichen Problemen nicht mehr genutzt werden dürfen. Deshalb werden sie zerteilt und das Metall wird verkauft. Nachdem wir noch ein wenig rumgeschlendert sind, sind wir dann mit dem Taxi wieder heimgefahren und waren dann so gegen zwei, halb drei wieder im Almagui.
Während wir dann so in den Nachmittag hineingammelten kam dann irgendwann Momo total angefressen ins Almagui weil wieder irgendwas mit der Servopumpe nicht stimmte. Ich kann es nicht mehr genau nachvollziehen, aber scheinbar gab es einen Zwist zwischen dem Mechaniker vom Almagui und Momo. Der Mechaniker wollte eine neue Pumpe einbauen, die Momo aber viel zu teuer war. Darum besorgte er sich selbst eine Gebrauchte, die dann der Mechaniker vom Almagui einbaute. Die aber dann natürlich trotzdem wieder tropfte worüber sich Momo eben übelst aufregte und alle Leute hier beschimpfte. Claudia stand da wohl auch noch irgendwie dazwischen weil sie die Hälfte zahlte und Momo die Hälfte. Aber irgendwo war der Wurm drin, denn er hat wohl für eine Reparatur bezahlt, die am Ende nix gebracht hat. Quasi Geld für nix gezahlt. Und Geld ist halt in Afrika so eine Sache. Damit ist nicht zu spaßen. Irgendwann standen haufenweise Leute auf dem Hof und fuchtelten wild mit den Händen rum, jeder schrie den anderen an und es kam wirklich fast zu einer krassen Schlägerei. Der Chef von dem Restaurant das da beim Almagui steht hatte nämlich plötzlich einen Baseballschläger in der Hand! Momo verpisste sich dann irgendwann fluchend und einer der Portiers holte ein Gewehr aus der Hütte.
Irgendwann kehrte dann Gottseidank wieder Ruhe ein und wir versuchten mit Elias zu klären was eigentlich los war. War irgendwie echt doof und ein wenig schade dass das dann kurz vor Ende nochmal so eskaliert ist. Später am Abend hatte ich dann nochmal mit Momo telefoniert und wir trafen uns nochmal zum quatschen und essen an so einem Essstand am Straßenrand neben einem alten Autoscooter Fahrgeschäft wo wir gestern schon waren. Wir unterhielten uns nochmal recht gut und hatten einen lustigen Abend bis spät in die Nacht um ca. eins / halb zwei. In dieser Nacht ging dann auch unser Flug nach Hause und wir wollten so um drei morgens am Flughafen sein. Ich vereinbarte dann mit Momo das wir uns um drei an der Tankstelle treffen und er uns an den Flughafen fährt.
2. Juni, Tag sechs in Bissau
Es war mit Momo vereinbart das wir uns um drei morgens an der Tankstelle treffen. Wir hatten extra Punkt drei Uhr ausgemacht. Momo hat mehrmals versichert er würde um Punkt drei Uhr da sein. Wir hatten unser restliches verbliebenes Zeug eingepackt das wir wieder mit nach Hause nehmen wollten und waren um Punkt drei an der Tankstelle. Momo war nicht da. Wir warteten, ein wenig Zeit hatten wir ja noch. In der Zwischenzeit kam ein Taxifahrer vorbei der uns fragte ob er uns mitnehmen soll. Wir sagten das wir uns hier mit einem Freund treffen der uns zum Flughafen bringen will. Er solle doch nochmal eine Runde drehen, wir warten noch ein wenig. Nach einer kurzen Weile kam dann der Taxifahrer zurück und Momo war immer noch nicht da. Wir waren grade dabei unsere Sachen in das Taxi zu laden und ich hätte dem Taxifahrer noch einen Kanister sowie einen Sack voller Flaschen als Bezahlung für die Fahrt zum Flughafen gegeben. In dem Moment kam dann Momo doch noch und wir luden dann doch unsere Sachen wieder bei Momo ein. Den Kanister behielt ich, aber das Wasser schenkte ich ihm. Momo fuhr uns dann zum Flughafen und ich schenkte ihm noch den Kanister. Und dann wollte der Parkwächter am Flughafen noch Geld von ihm und wir diskutieren und machten ihm klar das Momo uns hier nur aussteigen lassen will und das wir ihm dafür kein Geld geben. Wir sind dann einfach vor der Schranke ausgestiegen und Momo ist einfach rückwärts wieder rausgefahren.
Wir sind dann in den Flughafen rein und haben problemlos eingecheckt. Corona und Imfproblematik war kein Thema. Den angeblichen PCR Test haben wir überhaupt nicht gebraucht. Wir haben dann mit den letzten 3500 CFA die ich noch hatte uns einen Kaffee gekauft und den Polizisten und Zollbeamten beim Schlafen zugeschaut. Start des Fliegers und so weiter alles ganz normal und auf gings nach Casablanca. In Casablanca hatten wir nicht viel Zeit zum umsteigen. Aber Claudia wollte unbedingt noch so einen Massagesessel ausprobieren. Ich hab mir zwischenzeitlich was zum Trinken geholt und bin dann schon mal raus. Wir mussten nämlich mit dem Bus ein Stück fahren bis wir zum Vorfeld kamen und ich dachte mir, da könntest vielleicht noch eine rauchen. Was aber leider trotz charmantestem Lächeln der Mann am Vorfeld nicht zuließ. Ich bin dann schonmal in den Flieger und die Claudia kam und kam. nicht. Ewig. Was macht die denn so lang. Auch mit dem letzten Bus ist sie nicht gekommen. Sie hatte es tatsächlich verpeilt mit ihrem Massagesessel das Boarding rechtzeitig zu erwischen. Irgendwie hat sie es aber dann doch noch geschafft. Es ging dann an einem schönen Fensterplatz mit einer kleinen Turboprop in ca. zwei Stunden rüber nach Lissabon.
In Lissabon gings dann mit dem Transit ganz zügig weiter, weil es dort eine extra Lane für EU Bürger gibt wo überhaupt nix los war. Die andere Lane dagegen war abartig lang. Ich schätzte die warten dort vier/fünf Stunden bis die da durch sind. Wir haben dann ausgecheckt und uns ein Schließfach organisiert um dort unsere Sachen zu verwahren und sind dann mit dem Taxi in die Stadt reingefahren. Wir hatten ja fünf Stunden Aufenthalt die wir nutzten um uns ein wenig die Stadt anzusehen. Kurz nachdem wir an dem großen Platz in Lissabon angekommen sind war ich dann doch recht erstaunt. Es dauerte keine fünf Minuten bis mich der erste ansprach ob ich Koks oder Hasch kaufen will. Dann kam noch einer, und noch einer, und nochmal einer! Vier Leute dir mir Koks andrehen wollten! Verrückt. Über der Meerenge sah man von der Ferne auch die Jesusstatue. Wir sind dann etwas essen gegangen und haben halt tourimäßig ein wenig die Stadt angeschaut und ein paar Souvenirs gekauft. Das hat dann ganz gut gepasst von der Zeit her.
Wir haben dann einen Onlinecheckin gemacht und hatten dann aber einige Schwierigkeiten das richtige Gate zu finden. Irgendwie war das nicht richtig angeschrieben und stimmte nicht mit den Angaben auf dem Onlineticket überein. Ich telefonierte dann nochmal mit Claudia und irgendwie fanden wir dann doch das richtige Gate. Glücklicherweise hatte der Flieger auch noch Verspätung so das wir ihn auch noch erwischten. Interessanterweise gab der Pilot an das wir (wahrscheinlich aufgrund der Höhenwinde) nur zwei Stunden statt dreieinhalb brauchten. Somit holten wir die Wartezeit praktisch wieder rein.
Um halb zwölf waren wir dann wieder in München. Am Terminal haben wir uns dann dummerweise noch verlaufen und kamen irgendwie am Audiforum raus statt an der Ankunftshalle wo mein Vater auf uns wartete. Als wir dann weiter suchten kamen wir plötzlich bei der Taxilane raus wo ich damals als ich selbst Taxi gefahren bin selbst mit dem Taxi stand. Irgendwann haben wir uns aber doch gefunden und auf dem Rückweg sind wir dann noch quer durch Bogenhausen gefahren um eben Claudia bei ihren Lieben und ihren Hunden abzuliefern. Gegen zwei / halb drei war ich dann wieder in Benediktbeuern bei meinem Vater zu Hause, hab noch ein Radler getrunken und bin schlafen gegangen.
3. Juni, Tag sieben, Heimkehr
Alles ganz easy. Habe mich ordentlich ausgeschlafen nach diesem Trip durchs All und hatte dann um zwei einen Termin mit Christiane Mühlbauer vom Tölzer Kurier der ich ein Interview über die Reise geben durfte. Wir trafen uns in einem Café in der Marktstraße und ich erzählte ihr von unseren Erlebnissen mit den Kräften der Natur, aus der Wüste, den Menschen und vom Scholz.
No Comments